Flügelscherversuch
Beim Flügelscherversuch wird die undrainerte Scherfestigkeit von gesättigten, feinkörnigen Böden bestimmt. Dafür wird ein rechteckiger Flügel bekannten Ausmaßes in eine Bodenprobe gedrückt und gedreht. Während der Drehung können sowohl Drehmoment als auch Drehwinkel gemessen werden. Im Anschluss kann aus dem gemessenen Drehmoment und den bekannten Flügelabmessungen die maximale Scherfestigkeit cfv, das Verhalten nach der maximalen Scherfestigkeit sowie die gestörte Scherfestigkeit ermittelt werden.
Der Flügelscherversuch ist in seiner Grundform und Normung gem. DIN EN ISO 22476-9 ein Feldversuch, wird jedoch analog im Labor unter Verwendung präziserer Messmethoden angewandt.
Anwendungspotentiale
Der Flügelscherversuch wird für feinkörnige, weiche Böden angewandt. Die undränierte Kohäsion kann für diese Böden nicht mit dem einaxialen Druckversuch bestimmt werden.
Die undrainierte Scherfestigkeit des Flügelscherversuchs cfv wird u.a. für analytische Verfahren zur Tragfähigkeitsberechnung von Flach- bzw. Pfahlgründungen oder Untersuchungen der Standsicherheit von Böschungen genutzt.
unsere Anforderungen an den Probekörper
- Prüfung von ungestörten und aufbereiteten Probekörpern
- bei ungestörten Proben: wasserdichter Abschluss des Probebehälters notwendig, max. Durchmesser: 210 mm
- für Prüfungen aufbereiteter Proben: Zieltrockendichte und Wassergehalt
technische Ausstattung
- automatische Laborflügelsonde mit vollautomatischer Steuerung
- maximale Scherspannungen von 500 kN/m²
- verschiedene Flügeltypen
weiterführende Informationen
- DIN EN ISO 22476-9: Flügelscherversuche (FVT und FVT-F)