CBR-Versuch
Der CBR-Versuch (California Bearing Ratio) ist ein weggesteuerter Stempeleindringversuch. Bei diesem wird ein Prozentwert ermittelt, der die Tragfähigkeit eines Bodens im Verhältnis zu einem definierten Standardboden (Schottermaterial aus gut abgestuftem gebrochenem kalifornischem Kalkstein) beschreibt. Gemessen wird die erforderliche Kraft, um einen 5 cm großen, zylindrischen Stempel mit konstanter Geschwindigkeit bis zu einer bestimmten Tiefe in den Probekörper einzudrücken. Der Versuch erfolgt nach DIN EN 13286-47 sowie nach TP BF-StB Teil B 7.1.
Anwendungspotentiale
Der CBR-Wert dient vor allem der Dimensionierung und als Tragfähigkeitsnachweis von Straßen- und Flugplatzbefestigungen und wird für die Prüfung von Bodenbehandlungen mit Bindemitteln herangezogen. Bei Bestimmung nach Unterwasserlagerung der Probe und anschließenden Frost-Tau-Wechseln hilft er auch bei der Beurteilung der Frostempfindlichkeit von Böden. Weiterhin können Aussagen zur Wirksamkeit tragfähigkeitssteigernder Bodenverfestigungsmaßnahmen getroffen werden.
unsere Anforderungen an den Probekörper
- ungestörte oder aufbereitete Proben
- Mindestprobenmenge 7,5 kg pro Versuch
- maximal Korngröße 22,4 mm
technische Ausstattung
- modifizierte Proctorausstattung, passende Stempel aus gehärtetem Stahl und mehrere Druckprüfpressen unterschiedlicher Sensitivität und Maximalspannung
- Klimakammer zur Bestimmung des CBR-Werts nach Frost-Tau-Wechseln
weiterführende Informationen
- DIN EN 13286-47 (2012): Prüfverfahren zur Bestimmung des CBR-Wertes
- TP BF-StB Teil B 7.1 (2012): Prüfverfahren zur Bestimmung des CBR-Wertes
- ZTV E-StB 17 (2017): Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen für Boden und Fels im Straßenbau
- Lottmann, Almut (2003): Tragfähigkeit und Frostempfindlichkeit von kalkbehandelten bindigen Böden im Planumsbereich von Verkehrsflächen. Doctoralthesis. BTU Cottbus – Senftenberg